Über Bord
Ingrid Noll Verlag: Diogenes
Hildegard liebt es, in ihrem grossen verwunschenen Garten zu arbeiten und gewöhnt sich mit der Zeit sogar an die Besuche von Amalias Freund Uwe. Sein Piercing gefällt ihr zwar gar nicht, aber man sollte ja nicht bloss auf Äusserlichkeiten schauen, eine Mitfahrgelegenheit zum Einkaufen ist doch auch ganz praktisch.
Von den Nachbarn wird das Haus in dem die verwitwete Hildegard mit ihrer geschiedenen Tochter Ellen und Enkelin Amalia lebt nur Nonnenkloster genannt. Die marode Villa aus Familienbesitz hat dringend eine Renovation nötig, aber Ellens Job als Sachbearbeiterin beim Einwohnermeldeamt, wo sie sich ohnehin langweilt, bringt nicht genügend ein um das Haus zu sanieren, geschweige dann, sich mal eine Ferienreise zu gönnen. Sie träumt von einem Märchenprinz der sie aus dem tristen Alltag rettet.
Als der gut aussehende Gerd auftaucht und behauptet, Ellens Halbbruder zu sein, und die Gentests noch weitere Familiengeheimnisse ans Licht bringen, wird der verschworene Frauenhaushalt auf eine harte Probe gestellt. Ob er nun doch der gewünschte Märchenprinz ist?
Die Einladung von Gerd und seiner dem Alkohol nicht abgeneigten Frau Ortrud zu einer Mittelmeerkreuzfahrt nehmen Ellen und Amalia freudig an, obwohl die passende Garderobe für diese Reise ausgeliehen werden muss. Ellens Traum von der grossen Liebe scheint sich doch noch zu erfüllen, wenn nicht kurz vor Ferienende noch jemand über Bord muss!
331 Seiten spannende Unterhaltung in typischer Ingrid Noll-Qualität. Liebenswürdig und doch mit einer Prise schwarzem Humor.