Donnerstag, 28. Februar 2013

Lesetipp - Auf der Suche nach dir



Greta Hansen

Auf der Suche nach dir
Roman

Verlag Piper

Suzanne Godard wird mitten in ein Erdbeben hinein geboren. Sie erlebt in einem kleinen Dorf in der Provence eine unglückliche Kindheit, weil sie ohne ihre Mutter aufwächst. Man sagt ihr, die Mutter sei bei der Geburt gestorben. Im Lauf der Geschichte stellt sich heraus, dass das nicht stimmt. Der Vater ist ein wortkarger Mann, der seine Tochter kaum zur Kenntnis nimmt. Suzanne wird von Tante Madeleine erzogen. Aber auch die Tante wird dem kleinen Mädchen nicht gerecht. Sie ist eine verbitterte Frau; ihr Verlobter hat sie kurz vor der Hochzeit verlassen. Weil Madeleine ein glückloses Leben führen muss, mag sie auch anderen Menschen das Glück nicht gönnen.
Nach der Schulzeit bekommt Suzanne eine grosse Chance, aus diesem freudlosen Leben auszubrechen. Monsieur Felix, der ein Fotostudio betreibt, bietet Suzanne an, bei ihm eine Lehre zu machen. Durch die Arbeit im Fotostudio findet Suzanne Selbstvertrauen, und die Beschäftigung mit den Sujets eröffnet ihr eine neue Welt. Eines Tages schickt Monsieur Felix seine Lehrtochter ans Meer, sie soll dort Fotos machen, die später im Fotostudio verkauft werden können. Am Meer lernt Suzanne Robert kennen. Robert Cailloux ist Journalist. Für beide wird aus der Bekanntschaft die grosse, tiefe Liebe ihres Lebens. Sie beschliessen, zusammenzubleiben und zu heiraten. Gemeinsam möchte das Paar nach Paris gehen. Vorher hat Robert allerdings noch einen Auftrag zu erfüllen. Er soll von der Jungfernfahrt der Titanic berichten. Entsetzt vernimmt Suzanne die Nachricht vom Untergang des Schiffs. Von Robert gibt es kein Lebenszeichen.
Suzanne ist verzweifelt und beschliesst, in Paris allein einen Neuanfang zu wagen. In der Grossstadt fasst sie Fuss in Kreisen der Boheme, und sie schliesst neue Freundschaften. Von Robert bleiben ihr nur Fotos. Suzanne meistert ihr Leben so gut es geht und heiratet schliesslich einen anderen Mann. Jahrelang erfährt sie nicht, dass Robert überlebt hat.
Tania Schlie erzählt unter dem Pseudonym Greta Hansen eine spannende, einfühlsame Geschichte, die von starken Figuren geprägt ist. Das Leben in der Provence und in Paris vor und im Ersten Weltkrieg und in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts wird lebendig beschrieben. Wer kurzweilige Unterhaltung liebt, ist mit diesen 400 Seiten gut bedient.

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