Michael Hjorth
& Hans Rosenfeldt
Die
Toten, die niemand vermisst
Kriminalroman
Verlag Rowohlt
Polaris
Die
zwei Freundinnen Maria und Christa machen auf einer Wanderung in einer
abgelegenen Gegend in den Bergen von Jämtland einen schrecklichen Fund. Knochen
einer menschlichen Hand ragen aus dem Boden. Die örtliche Polizei stösst bei
den ersten Ermittlungen auf ein Grab mit sechs vor mehreren Jahren vergrabenen
Leichen.
Niemand
scheint die Toten zu vermissen, ihre Identität gibt Rätsel auf. Der Fall ist
äusserst mysteriös. Die Reichsmordkommission mit ihrem Chef Torkel Höglund wird
um Hilfe gebeten. Doch die Untersuchungen kommen nur schleppend voran. Wenn es
darum geht in einer Mordserie ein Muster zu erkennen, kann die Polizei nur
schlecht auf den Kriminalpsychologen Sebastian Bergamn verzichten. Das weiss
Kripochef Höglund. Das Problem ist bloss, Bergman ist ein widerlicher Typ, der
überall aneckt und nicht teamfähig ist. Er hat Mühe mit Autoritäten und eine
grosse Schwäche für Frauen. Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit
versucht Bergman, mit einer Frau anzubändeln und er hat dabei durchaus Erfolg.
Wenn er gar Zeuginnen oder Verdächtigen nachstellt, führt das unweigerlich zu
massiven Schwierigkeiten.
Nebst
diesen Charaktereigenschaften ist Bergman aber ein genialer Profiler. Vor
Jahren hat er ein Standardwerk über die Psychologie von Massenmördern
geschrieben und der Kripo in früheren Fällen wertvolle Dienste geleistet.
Kripochef Höglund verspricht sich darum von einem erneuten Engagement Bergmans
viel. Als Höglund, Bergman und das ganze Team endlich auf eine brauchbare Spur
stossen, mischt sich der schwedische Geheimdienst ein….
Die
„Toten, die niemand vermisst“ ist das dritte Buch mit Sebastian Bergman in der
Titelrolle. Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt haben vorerst sechs Bände
geplant. Nachdem die beiden erfolgreichen Drehbuchautoren neun Romane von
Henning Mankell mit dem sympathischen Kommissar Kurt Wallander für das schwedische
Fernsehen produziert hatten, wollten sie mit der Figur von Sebastian Bergman
absichtlich einen Antihelden schaffen.
Die
Krimis bieten beste Unterhaltung. Sie sind raffiniert und temporeich
geschrieben, geprägt von eigenwilligen, aber durchaus glaubwürdigen Figuren und
führen die Leserschaft oft auf falsche Fährten.
Jedes
Buch kann unabhängig von den anderen gelesen werden. Die Fälle sind immer
wieder neu. Die Figuren entwickeln sich jedoch ständig weiter, es gibt
Anspielungen auf frühere Begebenheiten, und die Beziehungsstränge setzen sich
fort. So lernt man beispielsweise auch Sebastian Bergman immer besser kennen
und realisiert, dass sein Zynismus das Resultat eines persönlichen Traumas ist.
Der rote Faden, der sich durch die Romane zieht, macht die Lektüre attraktiv
und geht verloren, wenn man sich nicht an die Reihenfolge hält.
„Der
Mann, der kein Mörder war“ (1. Band) und „Die Frauen, die er kannte“ (2. Band)
sind ebenfalls in der Bibliothek Huttwil vorhanden. Viele spannende Stunden
(die Bücher haben 500 – 700 Seiten) sind garantiert
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